Sprechen wie ein Muttersprachler – ist das auch für Erwachsene möglich?

Sprechen wie ein Muttersprachler

Jeder, der eine Sprache lernt, möchte nicht nur fließend sprechen, sondern nach Möglichkeit auch noch „sprechen wie ein Muttersprachler“. Er möchte also den Akzent, die Intonation und die perfekte Aussprache der Wörter annehmen und nicht nur Vokabeln und Grammatik lernen.

Sprechen wie ein Muttersprachler – ist das möglich?

Die Frage ist jetzt aber: Ist das überhaupt möglich? Kann man als Erwachsener sprechen wie ein Muttersprachler?

Wir finden schon! Allerdings bedeutet es, dass du beim Lernen auf bestimmte Dinge achten musst und dass du schon sehr früh anfangen musst, dir den „Akzent der Muttersprachler“ anzueignen. Wie das geht? Das zeigen wir dir heute.

Du wirst merken, dass die Aneignung des Akzents der Muttersprachler für manche Menschen relativ problemlos funktioniert und nicht viel Zeit in Anspruch nimmt, andere Menschen aber länger dafür brauchen und sie sich mehr dafür anstrengen müssen. Es lohnt sich aber, und mit den richtigen Strategien ist das auch gar nicht so schwierig.

Warum lohnt es sich, relativ akzentfrei und wie ein Muttersprachler zu sprechen?

Zum einen wirst du im Land sehr leicht Anschluss finden, wenn du die Sprache beherrscht. Umso leichter fällt dir das, wenn dich die Menschen dort auch problemlos verstehen können. Hast du schon einmal Indern oder Chinesen zugehört, wenn sie Englisch sprechen? Durch die ihnen eigene Satzmelodie ist es sehr schwierig, diese zu verstehen, auch wenn sie ansonsten perfekt sprechen und die korrekten Grammatikstrukturen und Vokabeln verwenden. Wenn aber die Intonation und die Aussprache zu weit von der Sprache, wie sie Muttersprachler sprechen, entfernt sind, dann versteht man unter Umständen kein Wort mehr.

Selbstverständlich ist ein weiterer Vorteil, dass du dich auf sicheres Terrain begibst, wenn du dir deiner korrekten Aussprache und Intonation sicher bist. Wenn du weißt, dass du die Sprache auch für Muttersprachler verständlich aussprechen kannst, fühlst du dich gut gewappnet und traust dich eher zu sprechen. Es gibt dann ja kein Problem mit der Kommunikation, selbst wenn dir ab und zu Vokabeln fehlen oder du einen Fehler bei den Grammatikstrukturen machst. Du kommst dir nicht so „fremd“ vor.

Wie schaffst du es also, so zu sprechen wie ein Muttersprachler?

Dazu unsere Tipps

1)      Entscheide dich für eine Art von Akzent

Nehmen wir als Beispiel die englische Sprache. Wenn du viel Kontakt mit den USA hast, solltest du diesen Akzent als Referenz nehmen. Wenn du aber eher mit Großbritannien zu tun hast, dann ist es nur logisch, sich auch die Aussprache und Intonation – und nicht zuletzt auch den Wortschatz! – dieses Landes anzueignen. Das ist nicht nur im Englischen so, sondern auch in anderen Sprachen. Das Spanische unterscheidet sich beträchtlich zwischen Spanien und Süd- und Mittelamerika, ebenso das Französisch von Frankreich und den Überseedepartements.

2)      Lerne die richtige Intonation

Achte von Anfang an darauf, Wörter richtig auszusprechen. Aber das alleine macht noch nicht die richtige Intonation aus. Achte also auch darauf, die richtige Satzmelodie zu benutzen. Das bedeutet, dass du einem Muttersprachler zuhören solltest und danach das imitieren solltest, was er gesagt hat. Dafür sind Techniken wie „Shadowing“ oder lautes Vorlesen sehr gut geeignet. Auch Sprechpausen müssen an den richtigen Stellen im Satz gesetzt sein. Es gibt Sprachen, die etwas geizig mit Kommas umgehen. Wenn du keinen Kollaps erleiden willst, musst du gut planen, wo du deine Sprechpausen setzt. Du findest das nicht wichtig? Dann mache einmal folgendes Experiment: Lies deinem Partner einen Zeitungsartikel in deiner Muttersprache vor, aber mit Sprechpausen an den falschen Stellen. Du wirst bemerken, dass dein Partner den Text schwer oder unter Umständen überhaupt nicht verstehen wird. Und wir sprechen hier von der Muttersprache. Es ist dann nur logisch, dass es in einer Fremdsprache noch viel schlimmer ist!

3)      Sprich am Anfang relativ langsam

Warum solltest du am Anfang langsam sprechen? Der Mund ist ein Muskel und muss sich erst an die neuen Laute gewöhnen. Sprich lieber langsam und deutlich (und korrekt!) als schnell und undeutlich (und nicht korrekt). So kann sich deine Mundmuskulatur auf die neue Sprache einstellen. Du wirst feststellen, dass du nach kurzer Zeit die Aussprache als relativ einfach empfinden wirst. Dann kannst du anfangen, am Akzent zu arbeiten. Über das Internet lassen sich leicht Muttersprachler finden, die dir dabei behilflich sind.

4)      Trainiere dein Hörverstehen

Höre so viel wie möglich in deiner Zielsprache, vorzugsweise natürlich in deinem bevorzugten Akzent. Es gibt Hunderttausende von Podcasts im Internet, die Muttersprachler veröffentlicht haben. Du kannst, wenn du dir anschaust, woher diese Menschen kommen, genau entscheiden, ob du lieber das portugiesische oder das brasilianische Portugiesisch, das australische oder das britische Englisch, das argentinische oder das venezolanische Spanisch oder das französische oder das madagassische Französisch lernen möchtest. Wenn du dich entschieden hast, höre, höre, höre, höre, höre – so viel du kannst.

5)      Suche dir Muttersprachler zum Sprechen

Du willst sicher auch die Sprache aktiv üben. Also suchst du dir am besten Muttersprachler. Über das Internet ist das heutzutage ganz einfach, es gibt mehrere Tandemseiten wie Italki oder languageexchange.com. Sobald du einen oder mehrere Tandempartner gefunden hast, stelle sicher, dass du mindestens einmal pro Woche, am besten aber noch öfter, mit ihnen sprichst. Wir empfehlen dir mehrere Partner, denn so hast du immer jemanden als Reserve, wenn ein Partner einmal keine Zeit für dich hat. Hier ist besonders wichtig, die Regelmäßigkeit einzuhalten. Und wenn du einmal Freunde in Barcelona, New York, London oder Paris gefunden hast, willst du sowieso die ganze Zeit mit ihnen sprechen!

6)      Suche dir prominente Vorbilder

Warum nicht sprechen wie George Clooney oder wie Penélope Cruz? Suche dir prominente Vorbilder und imitiere sie. Du kannst dir Kinofilme und Fernsehsendungen im Internet herunterladen und anschauen, immer wieder auf Pause drücken und die Sätze nachsprechen. So wirst du deine Aussprache Schritt für Schritt verbessern – und Spaß macht es außerdem noch.

7)      Übe die Laute einzeln ein

Diese Übungen solltest du vielleicht nicht unbedingt machen, wenn alle Familienmitglieder mit zu Hause am Tisch sitzen. Aber wenn du mit bestimmten Lauten Probleme hast, zum Beispiel mit dem italienischen „gl“, dann übe nicht die ganzen Wörter, sondern nur diesen speziellen Laut ein. Du wirst sehen, nach einer bestimmten Zeit fällt es dir schon viel leichter.

8)      Lass dir von einem Muttersprachler die Laute vorsprechen – richtig und falsch

Das ist der absolute Härtetest für dein Selbstbewusstsein – aber überaus nützlich. Bitte einen Muttersprachler darum, ein Wort so auszusprechen, wie es bei dir klingt, und anschließend noch einmal so, wie es eigentlich klingen soll. So hörst du sofort den Unterschied und kannst gleich anfangen, mit diesem Muttersprachler zu üben. So wirst du schnell Fortschritte im Spanischen, Italienischen oder Portugiesischen machen.

9)      Nimm dich auf, wenn du sprichst

Auch das ist ein Härtetest für dein Selbstbewusstsein. Nimm dich auf, wenn du deine Lernsprache sprichst. Und – schlimmer noch – höre es dir hinterher an. Dann hörst du auch, wie du selbst klingst. So kannst du auch ohne Muttersprachler schon einige Fehler ausmerzen. Und wenn du die Audios noch an einen französischen, amerikanischen oder italienischen Freund schickst, dann freut er sich darüber und antwortet dir auch. Dann hast du wieder ein bisschen etwas zum Anhören. Auch das schult deine Aussprache.

10)  Gehe in einen Sprachkurs

Sprachen bedeuten Kommunikation. Also gehe in einen Sprachkurs, egal ob in deiner Heimatstadt oder im Ausland. Wie wäre es mit einem Englischkurs in London, einem Französischkurs in Bordeaux, einem Italienischkurs in Rom oder einem Spanischkurs in Valencia?

 

Na, hast du  Lust auf einen Sprachkurs  bekommen? Auf unserer Internetseite findest du die entsprechenden Informationen. Wir wünschen dir schon einmal viel Spaß beim Stöbern, Reisen und natürlich beim Lesen.

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